Wie geplant, sind wir um 6.20 aufgestanden. Kurz vor 7 sind wir das Frühstück nehmen gegangen. Ramon hatte bereits frisch gepressten Orangensaft gemacht und dazu gab es eine kalte Schokolade, diesmal stand auch Nesquick zur Auswahl (Cola Cao lässt sich in kalter Milch einfach nicht auflösen 😁), geröstetes Brot mit Tomaten, Äpfel und Omelett.

Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es los. Es waren angenehme 16 Grad draussen. Diesmal ging es Richtung los Escarioles, wo wir bisher die meisten Luchssichtungen machen konnten.

Schon auf dem Weg ins Zielgebiet, konnten wir bereits einige Rothirsche sehen. Zwar waren es nicht mehr so viele wie im September 2014, aber es waren doch ziemlich viele. Weiter hinten, nach den Kampfstieren, haben wir dann auch angehalten um die ersten Aufnahmen zu machen. Das Licht vom Sonnenaufgang war jetzt optimal.

Kurz darauf konnten wir auch schon die ersten Damhirschen ausmachen. Aus Erfahrung wissen wir, dass diese sofort verschwinden, sobald sie eine Autotüre hören 😂. Deshalb habe ich meine Kamera bereits bereitgelegt, um jederzeit ein Foto aus dem Auto machen zu können.

Nun fuhren wir weiter nach hinten, wo die meisten Leute während der Ranzzeit der Luchse versuchen diesen zu beobachten.

Wir suchten ca. während einer Stunde das ganze Gebiet. Danach nahm ich mein „2tes Frühstück“, was für mich mittlerweile zu einer (schlechten) 😉, Angewohnheit wurde: Monster/Rockstar und Brownies.. njam, lecker 😂

Leider sagen wir in diesem Gebiet nichts anderes als Rothirsche….

Also beschlossen wir noch etwas weiter zu fahren: runter an den Stausee, bzw. zum Damm, einem bekannten Gebiet, wo wir schon öfters Iberische Steinböcke beobachten konnten.

Auch heute wieder wurden wir nicht enttäuscht. Auf dem kleinen Pfad, links vom Damm vorbei, graste ein junger Steinbock und eine Steingeiss war links von ihm im Steilhang. Ich versuchte mich an die beiden anzuschleichen, war aber nicht besonders erfolgreich. Ein schriller Pfiff des Bocks gab mir zu verstehen, dass ich mich fernhalten soll. Die beiden stiegen höher in die Felsen und der Bock pfiff mich im Minutentakt böse an.

Dennoch konnten wir aus einiger Entfernung Fotos der Beiden machen.

Nachdem wir die letzten Wochen am Creux du Van auf wenige Meter an die Alpensteinböcke herangekommen sind und diese mit kurzen Brennweiten fotografieren konnten, müssen wir uns jetzt wieder daran gewöhnen, dass Wildtiere sehr scheu sind und man jeden Schritt vorsichtig ausführen muss 😉

Danach sind wir an den Damm zurück. Beim mittleren Gebäude auf dem Damm wimmelte es nur so von Seglern.

Ich wollte versuchen einen im Flug zu fotografieren, hatte jedoch keine Chance, so schnell waren diese. Es war aber trotzdem ein gutes Training für zukünftige Flugaufnahmen von Vögel.

Um ca. 11.15 ging es zurück zum La Caracola, da uns Ramon am ersten Abend in ein „temporäres“ Zimmer untergebracht hatte und wir heute wieder „unser“ Zimmer (Rabilargo) beziehen konnten.

Das Zimmer war allerdings noch nicht bereit (Unsere Schweizer Pünktlichkeit stand uns wieder einmal im Weg 😂) und so sind wir noch einmal kurz los, um unser Mittagessen, Brot mit Iberico Paté und Tomaten am Aussichtspunkt, wo man das Santuario sieht, einzunehmen.

Nach dem Mittagessen folgte dann der Umzug ins andere Zimmer und danach folgte eine längere Siesta. Es war wieder über 30 Grad und so sah man auch kaum noch Vögel.

Nach der notwendigen Siesta sind wir dann wieder los und zwar diesmal runter an den Fluss (Jandula) zum Flusskraftwerk Encinarejo.

Da Sonntag war, hatte es immer noch sehr viele Einheimische, welche am Fluss Picknick machten.

Zuerst liefen wir einige hundert Meter dem Fluss entlang und sahen viele Spuren von Tieren: Kaninchenbauten, Hirsch Lösungen, Hufabdrücke und an einer Stelle wo die Tiere offensichtlich zum Trinken gingen, sogar ein Pfotenabdruck eines iberischen Luchses (die Größer stimmte und es waren keine Kralleneinstiche, wie bei Hunden zu sehen)

Danach gingen wir wieder an unsere beliebte Stelle auf dem Felsen, wo wir schon oft Fischotter beobachten konnten. Da angekommen, beobachteten wir gerade ein Hirsch, welcher im Fluss stand um die grünen, noch verbliebenen Uferpflanzen zu fressen.

Sobald ich mich in seine Nähe begab verschwand dieser leider im Gebüsch… Schade, hätte bestimmt ein tolles Foto gegeben.

Wir sahen noch einige Vögel, wie Blauelster, Graureiher, Bachstelzen und hörten den kleinen aber sehr lauten Zaunkönig.

Etwas später sahen wir dann plötzlich einen sehr grossen Greifvogel kreisen.

Leider waren ausgerechnet jetzt beide Ferngläser im Auto geblieben.

Also habe ich kurzerhand meinen 2fach Telekonverter auf mein 500er Tele geschraubt um zu sehen, was es ist.

Das Resultat ist leider nicht so gut, aber man kann immerhin erkennen, dass es sich um einen Kaiseradler handelt. Die weissen Stellen an den Schwingen zeigen dies deutlich.Dieser war dann sehr schnell wieder verschwunden.

Für die letzte Sonnstunde des heutigen Tages sind wir dann noch zur Brücke vor dem Staudamm gefahren um zu sehen, ob wir vielleicht nicht doch noch einen Luchs sehen würden. Leider war das Glück nicht auf unserer Seite.

Nach dem Sonnenuntergang fuhren wir zurück ins Hotel, wo wir unser Nachtessen zu uns nahmen:

• Rothuhn Paté und Manchego Creme
• Champignon Cremesuppe
• Lomo an Olivenôl und Meersalz mit Salzkartoffeln
• Flan

Mit diesem leckeren Nachtessen ging der erste Tag in der Sierra de Andujar zu Ende.